Naturschutzprojekt Felis-Lupus
Wolf, Wildkatze & Luchs in Thüringenlogo

Verbreitung - Wolf (Canis lupus)

 

Vorkommen von Wolf in Europa nach WWF (Stand 2012). Der finnische Bestand innerhalb der Karelischen Population (750) wird nach derzeitigen pesimistischen Annahmen auf etwa 135 Wölfe geschätzt. Grund hierfür ist die aktuell anhaltende massive illegale Tötung ganzer Rudel in Finnland. 

 

 

 

Wolfsvorkommen in Zentraleuropa nach NABU (Stand Jan. 2014) mit Standort des ersten amtlichen C1-Nachweises für Thüringen im Saale-Holzland vom 01.11.2013 - Mitteleuropäische Tiefelandpopulation entspricht Deutsch-Westpolinischer Population.

 

Abb. 5 aus Ilka Reinhardt u. Gesa Kluth, Leben mit Wölfen - Leben mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland (BfN-Skript 201/2007): Deutschlandweite Bewertung der Landkreise hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit zu den Lausitzer Wolfsgebieten in Bezug auf die Biotopausstattung und Zersiedelung.

 

Übersichtskarte der Wolfsabschüsse in Deutschland (rechts) während der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre. Auffällig dabei ist gute Übereinstimmung der Daten mit dem heutigen Verbreitungsgebiet der Wölfe (Karte links: aktuelle Nachweisgebiete nach LUPUS, Karte rechts: Wolfabschüsse in Deutschland nach Promberger et al. 1992).

Abb. S. 191 aus Martin Görner (Hrsg.), Atlas der Säugetiere (Jena 2009). 

Saale-Holzland (SH) in Nordost-Thüringen als potentiell bedeutsamer überregionaler Transitknotenpunkt für Wolf, Wildkatze und Luchs (nach S. Tamás 2013). Nach derzeitigem Kenntnisstand über die Wolfs-Ausbreitungswege gilt Thüringen als ein potentielles Verpaarungsgebiet der Deutsch-Westpolnischen-Population mit den süd- und südost-europäischen Populationen !

 

SCALP - Status and Conservation of the Alpine Lynx Population

Als Grundlage zur Bewertung von Wolfsnachweisen dienen die international bewährten Kriterien zum Luchsnachweis (SCALP Status and Conservation of the Alpine Lynx Population, vgl. hierzu Monitoring von Großraubtieren in Deutschland, BfN 2009):

• C1: eindeutiger Nachweis = harte Fakten, die die Anwesenheit eines Großraubtiers eindeutig bestätigen (Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto, Telemetrieortung).

• C2: Bestätigter Hinweis = von erfahrener Person überprüfter Hinweis (z. B. Spur oder Beutereste (Riss), bei dem ein Großraubtier als Verursacher bestätigt werden konnte. Die erfahrene Person kann den Hinweis selber im Feld oder anhand einer Dokumentation von einer dritten Person bestätigen.

• C3: Unbestätigter Hinweis = Alle Hinweise, bei denen ein Großraubtier als Verursacher auf Grund der mangelnden „Beweislage" von einer erfahrenen Person weder bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte. Dazu zählen alle Sichtbeobachtungen, auch von erfahrenen Personen, ferner alle Hinweise, die zu alt, unklar oder unvollständig dokumentiert sind, außerdem wenn zu wenige Hinweise vorliegen, um ein klares Bild zu ergeben (z. B. bei Spuren) oder aus anderen Gründen für eine Bestätigung nicht ausreichen; ebenso alle Hinweise, die nicht überprüft werden konnten. Die Kategorie C3 kann in Unterkategorien „wahrscheinlich" und „unwahrscheinlich" unterteilt werden.

• Falsch: Falschmeldung = Hinweis, bei der ein Großraubtier als Verursacher ausgeschlossen werden konnte oder sehr unwahrscheinlich ist.